Entwürfe für ökologisch-ökonomische Gestaltung, Instrumentierung und Organisation urbaner Systeme
Ursula Richter, Peter Weise und
Hermann Biehler (Hrsg.)
Die bestehenden Instrumente zur Flächensteuerung sichern keine ökologisch tragfähige Siedlungs- und Flächenentwicklung. Dass Flächennutzungskonkurrenzen nicht optimal entschieden werden, liegt vor allem daran, dass sie nicht ökonomisch korrekt mit Preisen bewertet werden. Zumeist verdrängen die wirtschaftlichen Nutzungen die ökologischen, obwohl eine genaue ökonomische Bewertung zeigen könnte, dass dies volkswirtschaftlich nicht immer rational sein muss. Höherwertige Nutzungen werden so durch niederwertige substituiert, die Nutzungseffizienz verschlechtert sich.
In dem Sammelband wird versucht, die ökonomische Bewertung auf Flächennutzungskonkurrenzen anzuwenden und zu einer besseren Lösung der dabei auftretenden Konflikte beizutragen. Zentraler Ansatzpunkt ist das Konzept der Alternativkosten. Die Alternativkosten einer Flächennutzung sind der Nutzenentgang, der mit dem Verzicht auf die besten anderen (konkurrierenden) Nutzungen verbunden ist. Dieses Konzept zwingt den Planer dazu, alle Nutzungsmöglichkeiten offen zulegen, sie wechselseitig nach dem gleichen Kriterium zu bewerten und schließlich die beste Nutzung zu ermitteln. Dies setzt voraus, dass ökologische und wirtschaftliche Leistungen als prinzipiell gleichwertig betrachtet und dem gleichen Bewertungskalkül unterzogen werden.
Im Ergebnis zeigt sich, dass erst der kombinierte Einsatz der Eingriffsregelung, der Entsiegelungspflicht des Bundes-Bodenschutzgesetzes, der Prämienzahlung des Vertragsnaturschutzes, der Mengenreduzierung und der Entlohnung ökologischer Leistungen das Planungssystem im Hinblick auf eine nachhaltige Flächennutzung wirksam ergänzt.