Besonderheiten, Probleme und Erfordernisse der Nachhaltigkeitsforschung
Karl-Werner Brand (Hrsg.)
Angewandte Umwelforschung Band 16
Forschungen zur nachhaltigen Entwicklung sind mit den herkömmlichen disziplinären und interdisziplinären Methoden nur unzureichend zu bewältigen.
Es bedarf neuer Formen wissenschaftlichen Arbeitens, aber auch institutioneller Verflechtungen zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis, um die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung erreichen
zu können.
Nachhaltigkeitsforschung nötigt schon aufgrund ihres integrativen Charakters nicht nur zu interdisziplinärer Kooperation. Als eine an gesellschaftliche Leitbilddiskussionen rückgekoppelte Forschung weist sie auch einen transdisziplinären, d.h. mit der Praxis direkt verbundenen Charakter auf.
Dieser neue, sich im Spannungsfeld von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik bewegende Forschungstypus wird im Rahmen des disziplinär organisierten, universitären Forschungs- und Lehrbetriebs weder gelernt, noch belohnt. Probleme, die sich im Vollzug transdisziplinärer Forschungsprojekte stellen, werden deshalb seitens der Forschungsgruppen eher „hemdsärmlig“ als systematisch angegangen. Nur wenige Studien, die aus der Beobachtung inter- und transdisziplinärer Forschungsprogramme entstanden sind, geben bisher Auskunft über die gemachten Erfahrungen.
Der vorliegende Band bilanziert die Erfahrungen über die angemessenen Formen und Voraussetzungen transdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung. Er gibt die Beiträge eines Workshops wieder, auf dem Experten aus verschiedenen institutionellen Kontexten und thematischen Feldern der Nachhaltigkeitsforschung in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Vertreter staatlicher Förderprogramme die spezifischen theoretischen und methodischen Probleme der Nachhaltigkeitsforschung diskutiert sowie die Kriterien für erfolgreiche transdisziplinäre Forschung in diesem Bereich präzisiert haben.